Sonntag, 31. Oktober 2010
Die Karte

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Freitag, 27. August 2010
Seglen in der Ostsee
Diese Woche war ich zum ersten Mal Segeln. Wir fuhren mit dem Auto nach Kotka, nahe der russischen Grenzen, wo wir auf die bereits früher gestarteten Freunde trafen.
Am Dienstag verliessen wir also Kotka in Richtung Helsinki. Das Wetter war zum Segeln ziemlich gut, der Wind war so stark, dass wir oftmals sieben Knoten hatten, was für ein Segelboot dieser Grösse sehr schnell ist. Leider regnete es ziemlich stark und der Seegang war ebenfalls ziemlich stark.
An den weiteren Tagen war das Wetter etwas besser, es regnete immer mal wieder, war aber auch oft sonnig. Am Mittwoch mussten wir mit Motor fahren, der Wind fehlte komplett.
Der Weg führte durch den weltweit einzigartigen Archipel vor der Südküste von Finnland. Halte machten wir unter anderem auf einer mittelalterlichen Festungsinsel und auf einem alten Leuchtturm.
Trotz dem schlechten Wetter wird diese Reise in sehr guter Erinnerung bleiben, Segeln ist sehr naturnah, man kann die Natur sehr gut erfahren.

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Sonntag, 22. August 2010
Tallinn
Für vier Tage machte ich einen Abstecher nach Tallinn, mit der langsamsten Fähre sind das nur 3 Stunden von Helsinki. Die sehr gut erhaltene mittelalterliche Altstadt ist wirklich sehr schmuck, dementsprechend viele Touristen wandeln denn auch durch die Strassen. Die ganze Altstadt wirkt wie ein Museum. Andererseits hat sich Tallinn in den letzten Jahren stark entwickelt, so stehen im neuen Stadtzentrum einige Wolkenkratzer und Glasfassaden-Gebäude. Dieser Kontrast zwischen herausgeputzt Mittelalterlich und neu und modern ist interessant. Doch etwas ausserhalb sind dann die Häuser doch in wesentlich schlechterem Zustand.
Von England und Finnland ist Tallinn sehr gut zu erreichen und das Preisniveau ist wesentlich tiefer, so ist Tallinn ein wahrer Magnet für Ramba-Zamba Partytouristen.
So fand ich mich plötzlich in einem Pubcrawl wieder - den nächsten Tag verbrachte ich dann im Hostel...
Die nächste Woche verbringe ich in Helsinki, danach sind die drei Monate schon vorbei und ich fahre wieder nach Hause.

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Mittwoch, 18. August 2010
Flow Festival Helsinki
Vom 13. bis am 15. August fand in Helsinki auf einem ehemaligen Industriegelände das Flow Festival statt.
Wie das Programm vermuten liess war die Hippster-Dichte enorm hoch, Bands wie LCD Soundsystem, M.I.A., The XX und viele mehr liessen manche Indie-Herzen höher schlagen - so auch meines.
Die hohen Erwartungen an oben genannte Bands wurden dann auch erfüllt, bei M.I.A. sogar deutlich übertroffen. Die Show war enorm authentisch, was bei Künstlern diesen Bekanntheitsgrades leider oft nicht der Fall ist.
Der letzte Act am Sonntag war The XX, die mit ihrem melancholisch-düsterem Wave-Rock für einen schönen Abschluss sorgten.

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Schweden
In Schweden war das Radfahren sehr angenehm. Die Landschaft ist wunderschön und die Campingplätze sind sehr komfortabel und schön. Schweden zeichnet sich durch viele Seen und viel Wald aus, fast jeder Campingplatz war an einem See oder am Meer gelegen. So ging ich fast jeden Abend schwimmen.
Es ist auch ziemlich hügelig, doch selten ist die Steigung mit Fahrrad und Gepäck mühsam. Die Strassenqualität ist in Ordnung, es gibt viele wenig befahrene Teerstrassen. Zweimal bin ich auf Schotterstrassen gelandet. Mancherorts hatte es so wenig Verkehr, dass mich sogar die Autofahrer grüssten.
An den letzten beiden Tagen war das Wetter etwas regnerisch, am letzten Tag hat es dann immer stärker geregnet, bis ich schliesslich völlig durchnässt war. Dazu kam, dass auf dem GPS-Gerät die Karte von Stockholm, d.h. die letzten 20km, nicht installiert war. So musste ich den Weg ohne Karte finden.
Die Herberge schloss um 18 Uhr, um 17 Uhr erreichte ich sie telefonisch, und die teilten mir den Türcode mit.
Den anschliessenden Sonntag verbrachte ich mit viel Schockolade und Essen in der Herberge, es regnete immer noch in Strömen.
Am Montag und Dienstag besuchte ich Stockholm, war aber etwas zu müde und übersättigt für eine weitere Stadt.

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Sonntag, 18. Juli 2010
Dänemark
Dänemark war schliesslich eine wahre Überraschung, kaum hatte ich die Fähre verlassen, fand ich mich auf den schönsten Radwegen wieder, die ich je gesehen habe. Oft führte beidseits der Strasse ein breiter, von der Strasse abgetrennter, Streifen entlang der Strassen. Sonst gab es zumindest einen ca. 1m breiten Streifen rechts der Strassenmarkierung.
Die Radfahrer werden auch von den Autofahrern ernst genommen, und nicht wie in Deutschland als notwendiges Übel betrachtet.
Dementsprechend viele Radfaher waren auch unterwegs, es bildeten sich grössere Gruppen aus oftmals unabhängigen Fahrern und Fahrerinnen.
In Kopenhagen sind die Radwege etwas erhöht, und die Gehwege sind wiederum etwas höher, so sind die Bereiche für Fussgänger, Radfahrer und Autofahrer deutlich voneinander abgetrennt. Praktisch ist auch, dass auch auf der anderen Seite der Kreuzung Ampeln angebracht sind, so dass man mit dem Velo bis an die Linie fahren kann und die Ampel trotzdem bequem sieht.
Daher war es schon etwas schade, Dänemark nach drei Fahrtagen schon wieder zu verlassen.  

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Deutschland
Verglichen mit der Schweiz wird in Deutschland viel führ die Radfahrer getan. Oft sind neben grossen Strassen Fahrradstreifen vorhanden, die oft auch in ziemlich gutem Zustand sind. In Städten teilen sich Radler und Fussgänger das Trottoir, der Fahrradstreifen ist markiert. Die Qualität dieser Streifen schwankt auch ausserorts massiv. Gerade im ehemaligen Osten sind die Fahrradwege oftmals kaum befahrbar. Dazu kommt, die Radwege oftmals nur einseitig geführt sind und oft die Strassenseite wechseln. Um gut viranzukommen habe ich dann oftmals die Strasse gewählt.
Das wiederum goutierten viele Autofahrer nicht, da man in Deutschland verplichtet ist, die vorhandenen Radwege zu benutzen. Freundlicherweise machten mich viele Fahrzeuglenker hupend oder winkend darauf aufmerksam.
Landschaftlich war es bis nach Dresden sehr schön, die Fahrt durch Brandenburg gestaltete sich jedoch sehr öde. Dort traf ich auch sehr selten auf Rennradler, geschweige denn Tourenradler. Nur die Elbe scheint ein bei Rentnern ein beliebtes Fahrradgebiet zu sein. Doch auf die Dauer hat sich die Schönheit dieser Flusslandschaft auch erschöpft. Immerhin hatte es in diesen abgelegenen Gegenden auch wenig Autofahrer. Ganz im Norden änderte sich die Landschaft schliesslich wieder etwas, die Wälder wurden seltener und das Gelände wieder hügeliger. 

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Montag, 12. Juli 2010
Hamburg
Nach zwei Wochen in Berlin, die eigentlich recht unspektakulär waren, fuhr ich nach Hamburg weiter.
Die Landschaft zeigte sich wieder ähnlich abwechslungsreich wie zuvor von Dresden nach Berlin. Endlose Wälder und Felder prägten die enorm flache Landschaft. Am zweiten Tag erreichte ich die Elbe, die immerhin für etwas Abwechslung sorgte.
In Hamburg übernachtete ich im Instant Sleep Backpacker Hostel.
Nach zwei Wochen zelten, und dementsprechendem Schlafmangel, freute ich mich auf ein paar Tage in einem richtigen Haus mit Vorhängen und einem richtigen Bett. Doch leider lag das Zimmer in der Ecke des Hauses, mit 6 grossen Fenstern und direkt an stark frequentierten Strassen.
Die gute Lage macht jedoch vieles Wett, die schönen Orte waren alle zu Fuss erreichbar.
Deren gab es auch einige, der Hafen war natürlich sehr eindrücklich. Auch das Übel und Gefährlich war sehr speziell. Dieser Betonbrocken wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut und sollte Bombenangriffe unbeschadet überstehen. Entsprechend massiv wurde gebaut, so massiv, dass, als die Bedrohung durch Bombenangriffe nicht mehr relevant war, Abbruchversuche allesamt fehlschlugen. So bietet heute dieses Gebäude vielen Musikern und mehreren Clubs unterkunft. Im obersten Stock befindet sich ein Club, von wo aus eine Treppe auf das Dach führt.
Sonst ist in Hamburg alles sehr nahe beieinander, die schönen Clubs und Läden liegen nicht über die ganze Stadt verstreut wie in Berlin, sondern konzentrieren sich ziemlich im St. Pauli Viertel.

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Montag, 28. Juni 2010
Fusion
Nachdem das Velo und die für das Festival nicht benötigten Utensilien bei Couchsurfing Hosts untergestellt waren, ging es am Mittwoch, 23.06, mit dem Bassliner-Bus auf an das Fusion Festival. Mit den anderen im Auto-Konvoi angereisten Bernern bauten wir einen netten Platz auf.

Nach einem ruhigen Mittwoch folgte dann am Donnerstag mit Atari Teenage Riot schon ein erster Höhepunkt. Vor geschätzten 5000 euphorischen Fans rockten die drei die Fusion auf gewohnt energiegeladene Art.
Am Freitag hatte ich dann als Freund der Stromgitarrenmusik ein dichtes Programm. Begeistert von der f* all Attitüde der Inspector Cluzo kaufte ich mir gleich ein neues Shirt. Skindred und Subsource rockten ordendlich, doch das Highlight der Fusion waren eindeutig die sichtlich überwältigten und überwältigenden Iren von And So I Watch You From Afar.
Interessant war auch die Show der Frank sent us. Sie spielten zu den Soundsamples passende Video-Schnippsel und verwurstelten so Film und Text Fetzen aus Terminator, Kiss-Videos, dem Spiel Street Fighter oder der A-Team Serie zu einer wilden und tanzbaren Show.
Jello Biafra, ein wahres Urgestein des Punk-Rock, zeigte sich mit seinen mittlerweilen 65 Jahren quicklebendig und politisch kämpferisch wie eh und je.

Neben dem sehr interessanten und vielfältigen Kulturprogramm zeigte sich die Fusion als äusserst angenehmes Festival, die Idee des Ferienkommunismus wurde vom grössten Teil der 50 000 Besucher umgesetz, die Stimmung war, auch in unserer Gruppe, sehr familiär und freundlich - aggressive Situationen kamen kaum vor.
Die Veranstalter gestalteten das ganze Gelände mit enorm viel Liebe zum Detail, in allen Ecken gab es Installationen zu entdecken.
Neben den Musikveranstaltungen besuchten wir einige Theater und Zirkusvorstellungen, die oft schrill und ausgefallen waren.

Zum Schluss noch den Running Gag der Tubebox: Astronaut. Bei einem Flashmob auf dem Dancefloor der Bachstelzen wurde der dort spielende DJ dazu gezwungen, dieses Lied mehrere Male zu spielen. Bei der Bar vor der Tubebox wurde das Lied schliesslich von da an im Dauerlauf, manchmal von einer Moderation unterbrochen, gespielt.

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Dienstag, 22. Juni 2010
Dresden - Berlin
Am Sonntag dem 20. Juni verliess ich Dresden in Richtung Berlin. Die Landschaft war wie erwartet nicht wirklich spektakulär, Felder und Nadelwälder bestimmten das Bild. Selbst Montag war nicht viel Verkehr, Brandenburg ist nur dünn besiedelt und Industrie findet sich auch kaum, Kartoffeln, Gurken und Spargeln dafür umso mehr. Dank dessen konnte ich für einmal deutsche Küche geniessen, die reich an Kohlenhydraten und eingermassen arm an Fett war (Kartoffelsuppe und Folienkartoffel).
„Als habt Ihr denen Herrschaften und Unterthanen den Nutzen von Anpflantzung dieses Erd Gewächses begreiflich zu machen, und denselben anzurathen, dass sie noch dieses Früh-Jahr die Pflantzung der Kartoffeln als einer sehr nahrhaften Speise unternehmen.“(Friedrich II)






Mit Gegenwind, einem Wolkenbruch am zweiten Tag und einer 4km langen Kopfsteinplaster-Strecke waren die beiden Tage eher mühsam, doch die Ankunft im pulsierenden Berlin machte alles Wett.
Die zwei Nächte vor und die Woche nach der Fusion verbringe auf dem symphatischen Zeltplatz Tenstation mitten in Berlin.





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Dresden
Am 7. Juni legte ich also die letzten Kilometer nach Dresden zurück um mich dort zwei Wochen von den vergangenen Strapazen zu erholen. Die Erholung war auch nötig - in der ersten Woche unternahm ich nicht viel, auch das Wochenende verlief ruhig. Plattenläden abklappern gehörte natürlich zum Programm. Die Neustadt hat eine hohe Dichte derer, zum Teil jedoch mit sehr kleinem Sortiment, doch waren die Verkäufer umso hilfsbereiter.
Das Highlight der am Mittwoch dem 16.06 stattfindenden Campusparty war definitiv Mambo Kurt. Egotronic, Does it Offend You, Yeah? und Schlachthofbronx waren auch nicht schlecht, aber Mambo Kurt war äusserst amüsant. Die leider gleichzeitig spielenden DiOY,Y hatten denn auch etwa gleichviele Zuschauer.

Mambo Kurt am Stagediven

Jens, ein Couchsurfing Host, nahm mich kurzerhand mit zur Probe seiner Band.


Am Wochenende war dann Bunte Republik Neustadt, das Quartierfest der Neustadt, angesagt. Eine Riesenparty im Künstlerquartier Dresdens. In den Hauptgassen standen die PAs, die die vorbeiziehenden Tausendscharen von Menschen beschallten, gerade mal 10 oder 20 Meter auseinander.




Dresden sonst war ganz schön, die Altstadt ist sehr sehenswert, wie in anderen deutschen Städten sind auch hier die Spuren des Zweiten Weltkrieges allgegenwärtig. Die Frauenkirche, die lange Zeit als Mahnmal in Ruinen blieb, wurde, mit den Steinen die noch intakt waren, wiederaufgebaut. So besteht die Fassade nun aus gemischen alten und neuen Steinen.
Frauenkirche

Frauenkirche

Streetart

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Mittwoch, 9. Juni 2010
Bern - Dresden
Die ersten Tage auf dem Rad verliefen etwas harzig und anstrengend. Die erste Etappe war deutlich zu lang und verlief auf oftmals autobahnähnlichen Bundesstrassen, gegen Abend führte die Route schliesslich durch die ziemlich bergige Schwäbische Alb.
An zweiten Tag kündigte sich mit Nieselregen schon der Dauerregen des nächsten Tages an. So fuhr ich nur noch auf den nebelverhangenen Hohenstaufen bei Göppingen.
Am folgenden Tag waren die Wolken wie weggefegt, es folgten zwei gemütliche Tage mit viel Sonne, Grillen bei Couchsurfing Host und endlich flacheres Gelände.
Nach Erlangen führte die Strecke durchs Fichtel- und Erzgebirge, hübsche und hügelige Landschaften mit vielen Wäldern und meistens ziemlich wenig Verkehr.
Montagabend rollte ich dann schliesslich nach sieben Tagen im Sattel in Dresden ein.


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Montag, 31. Mai 2010
Route
http://maps.google.ch/maps?f=d&source=s_d&saddr=bern&daddr=dresden+to:berlin+to:hamburg+to:kopenhagen+to:stockholm&hl=de&geocode=&mra=ls&sll=46.362093,9.036255&sspn=5.420702,14.27124&ie=UTF8&z=5

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